Unsere Athleten im „Schleifer-Paradies“
06. März 2018 Zurück zur Artikelübersicht »

Gerade scheint es draußen ein bisschen was vom dem zu geben, was sich Frühling nennt. Und bald werden sich die Leichtathleten auch wieder unter freiem Himmel auf die nächsten Wettkämpfe vorbereiten. Unsere Mandanten Irmgard Bensusan, Felix Streng und David Behre haben gerade sogar optimale Bedingungen, denn sie sind mit der deutschen paralympischen Mannschaft im Trainingslager unterwegs. Lanzarote ist im Winter fast so etwas wie ihre zweite Heimat geworden – und sie fühlen sich rundum wohl im „Schleiferparadies“. Der Club La Santa bietet alles, was der Leichtathlet braucht, um für die nächste Freiluft-Saison die Grundlagen zu legen.

„Alles läuft so weit gut“, sagt Felix Streng, der in der Hallensaison viel Selbstvertrauen sammeln konnte – nachdem er 2017 aufgrund gesundheitlicher Probleme alle Höhepunkte verpasste und schweren Herzens auch nicht bei den Weltmeisterschaften in London starten konnte. Dass er im Training viel richtig gemacht haben muss, zeigen seine Weitsprung-Steigerung auf 7,41 Meter und die Verbesserung über 60 m auf 7,15 Sekunden, die in seiner Klasse sogar ein neuer deutscher Rekord sind.

Stark lief die Hallensaison auch für Irmgard Bensusan. Bei den Westdeutschen Hallenmeisterschaften in Dortmund rannte sie 60 Meter in 8,36 Sekunden und 200 Meter in 26,69 Sekunden. Noch schneller war Irmgard kürzlich beim Indoor-Grand-Prix in der schottischen Metropole Glasgow, denn dort steigerte sie sich als Siegerin über 60 Meter auf 8,24 Sekunden steigern. Und ganz „nebenbei“ bezwang Irmgard Bensusan dabei die 100-Meter-Weltmeisterin Sophie Kamlish aus England, die 2017 in London bei ihrer Heim-WM die Goldmedaille gewann.

Fast wie ein kleines Kind freut sich David Behre darüber, dass er auf Lanzarote wieder richtig rennen darf. Hinter David liegt ein besonders schwieriges und frustrierendes Jahr, indem er aufgrund von Verletzungen immer wieder zurückgeworfen wurde, am Ende die komplette Saison verlor und erst im späten Herbst langsam mit Aufbau-Training beginnen konnte. Anschließend folgte eine Phase mit Kraft-Übungen zur Stärkung und Stabilisierung des gesamten Muskel-Apparates – genau das „Richtige“ für jemanden, der das Laufen liebt. „Es ist ein geiles Gefühl, wieder auf der Bahn zu sein“, sagt David. Nach dem WM-Titel von 2015 über 400 Meter und dem kompletten Medaillensatz (Staffel, 400 Meter, 200 Meter) bei den Paralympics 2016 in Rio wünscht sich David Behre nichts mehr, als demnächst wieder einen echten Wettkampf zu bestreiten. Deshalb findet auch er die Schinderei im „Schleiferparadies“ einfach großartig.